Librario & Citavi

Citavi, das Literaturverwaltungs-Programm, und Librario, die cloud-basierte Bibliothekssoftware. Passen die beiden Lösungen zusammen oder stehen sie in Konkurrenz?

Die Antwort lautet: Es ist kein “Entweder-oder”, sondern ein “und”.

Das Zusammenspiel der beiden Lösungen wird an einem Prozess exemplarisch erläutert.

  1. Schritt 1 & 2: Fragestellung Formulieren und Literatur recherchieren
  2. Schritt 3: Literatur zusammenstellen und kategorisieren
  3. Schritt 4: Literatur verarbeiten (z.B. Artikel schreiben)
  4. Schritt 5: Neu identifizierte Literatur unternehmensweit sichern

Citavi ist ein Literaturverwaltungs- und Wissensmanagement-Programm, welches erlaubt die Quellen einer wissenschaftlichen Arbeit zu sammeln und zu strukturieren und in in dem Textverarbeitungsprogramm MS Word zu zitieren.

Librario ist eine cloud-basierte Bibliothekssoftware, die sich eignet eine eigene Unternehmensbibliothek zu etablieren.

Es stellt sich oft die Frage, wie sich Citavi und Librario ergänzen.

Citavi und Librario ergänzen sich optimal. Sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Arbeitsalltags in der Forschung und Entwicklung.

Der Prozess zur Umsetzung eines Forschungsprojekts lässt sich wie folgt darstellen:

Illustrative Skizze eines Research-Prozesses mit der entsprechenden Software-Unterstützung
Illustrative Skizze eines Research-Prozesses mit der entsprechenden Software-Unterstützung

Schritt 1 & 2: Fragestellung Formulieren und Literatur recherchieren

Nachdem die Fragestellung formuliert wurde, wird mit der entsprechenden Literaturrecherche begonnen. Hierbei wird auf die unternehmenseigene Bibliothek zurückgegriffen. Librario bietet hier eine Übersicht über die im Unternehmen vorhandenen Fachbücher, sowie über Fachartikel, Normen usw. welche unternehmensweit zur Verfügung stehen. Bücher können (je nach unternehmensinterne Organisation) aus der Unternehmensbibliothek via Hauspost bestellt werden oder im Self-Service in der Bibliothek lokalisiert und abgeholt werden.

Librario unterstützt die Exportformate BibTeX und EndNote, welche von Citavi verarbeitet werden können.

Aus Librario können an dieser Stelle auch die relevanten Publikationen exportiert und in dem Citavi für das Forschungsprojekt zusammengefasst werden. Librario und Citavi sind hierbei über die Formate BibTeX und EndNote kompatibel.

Ggf. kann es Sinn machen noch weitere, spezialisierte und öffentliche wissenschaftliche Datenbanken zu durchsuchen oder auch eine Internetsuche durchzuführen, um weitere relevante Artikel und Veröffentlichungen zu identifizieren. Diese Literatur wird anschließend ebenfalls beschafft - je nach Organisation dezentral durch den bzw. die jew. Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerin oder zentral durch die Unternehmensbibliothek. Ein Entscheidungskriterium könnte an dieser Stelle sein, ob diese Literatur extra gekauft werden muss oder über wegen Open Access frei zugänglich ist.

Schritt 3: Literatur zusammenstellen und kategorisieren

Die im vorherigen Schritt identifizierte Literatur aus der Unternehmensbibliothek und ggf. weiteren Quellen wird anschließend in der projektspezifischen Literaturverwaltung, wie etwa Citavi, gesammelt. Es wird hier im Projektordner eine Citavi-Projekt-Datei angelegt und die zuvor exportierten BibTeX oder EndNote-Einträge eingelesen.

Anschließend sichtet der oder die Wissenschaftlerin die Literatur und strukturiert sie in projektspezifische Kategorien, die sich an dem Untersuchungsgegenstand oder vielleicht schon an der angedachten Gliederung des finalen wissenschaftlichen Artikel oder Bericht orientiert. Dies ist ein wichtiger Schritt und sehr projektindividueller Schritt, der sich nicht generalisieren lässt und von der Fragestellung abhängig ist.

Schritt 4: Literatur verarbeiten (z.B. Artikel schreiben)

Anschließend wird die Literatur weiter verarbeitet. Zum Beispiel indem ein Artikel oder Bericht zur Beantwortung der Fragestellung geschrieben wird. Hierzu wird mit dem Textverarbeitungssystem (z.B. LaTeX oder Microsoft Word) der Artikel aufgesetzt und mit der Citavi-Projekt-Datei verknüpft. Der oder die Wissenschaftlerin kann nun sehr einfach auf die zuvor gesichtete Literatur zurückgreifen und zitieren, um den wissenschaftlichen Artikel zu schreiben.

Schritt 5: Neu identifizierte Literatur unternehmensweit sichern

Spätestens, wenn die wissenschaftliche Arbeit abgeschlossen wurde, sollte die neu identifizierte Fachliteratur gesichtet und relevante Dokumente in der Unternehmensbibliothek zugänglich gemacht werden.

Je nach Unternehmen und Strategie kann der Umgang mit relevanten Dokumenten unterschiedlich ausgeprägt sein:

  • In dem einen Unternehmen werden nur wenige, ggf. neu identifizierte und besonders wichtige Artikel in der Unternehmensbibliothek zugänglich gemacht.
  • In einem anderen Fall kann die Entscheidung sein, nur die Artikel, die in dem Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt unternehmensweit lizenziert wurden, mittels einer Bibliothekssoftware zu katalogisieren.
  • Eine andere Strategie könnte darauf zielen einfach alle in dem Forschungsprojekt verwendeten Artikel, Bücher und Normen in der Unternehmensbibliothek zu sichern, um die Quellenangaben der eigenen Artikel im Nachgang rekonstruieren zu können. Dies kann relevant sein, um Anforderungen aus dem Qualitätsmanagement nach ISO 9001 zu erfüllen.